Energieinfos

Öl-Heizung mit eigenem Solarstrom unterstützen - Modellversuch des IWO (08.12.2016)

Öl-Heizung mit eigenem Solarstrom unterstützen - Modellversuch des IWOInstitut für Wärme und Oeltechnik e. V. informiert:
Power-to-Heat: IWO und easyOptimize GmbH starten Modellversuch

Heizung mit eigenem Solarstrom unterstützen

Sektorkopplung in den eigenen vier Wänden: Für einen zweijährigen Power-to-Heat-Modellversuch ist im November 2016 der Startschuss gefallen. Hauseigentümer aus ganz Deutschland testen über diesen Zeitraum, wie sich die Unterstützung der Ölheizung durch Solarstrom vom eigenen Dach auf den Brennstoffverbrauch auswirkt.

Mit der zukunftsorientierten Power-to-Heat-Technologie kann überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien zur Heizungsunterstützung genutzt werden. Bisher werden Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen abgeregelt, wenn mehr Energie produziert wird als das Stromnetz verträgt. Mit Power-to-Heat kann dieser überschüssige Strom abgenommen und für die Wärmeversorgung genutzt werden. Dies haben erfolgreiche Praxistests bestätigt. Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) und die easyOptimize GmbH haben jetzt gemeinsam einen neuen Modellversuch initiiert, um herauszufinden, wie viel Brennstoff in Ölheizungen eingespart werden kann, wenn erneuerbarer Strom aus der hauseigenen Photovoltaikanlage genutzt wird.

Besonders interessant, wenn Einspeisevergütung endet

Voraussetzungen zur Teilnahme am Versuch: eine Ölheizung im Keller mit einem Warmwasser-Speicher sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Technik rund um den sogenannten shine Energiemanager, die dann noch gebraucht wird, um das System für Power-to-Heat aufzurüsten, wird von der easyOptimize GmbH zur Verfügung gestellt. Mit einem elektrisch betriebenen Heizelement wird das Wasser im Speicher erwärmt, der Energiemanager steuert die Stromverteilung der Solaranlage. „Wird der Strom im Haushalt nicht gebraucht, wird er normalerweise ins Netz eingespeist. Mit Power-to-Heat kann er nun auch noch sinnvoll zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung genutzt werden“, erläutert Horst Fischer, der das Projekt beim IWO koordiniert. Das wird besonders dann für Hausbesitzer interessant, wenn die Einspeisevergütung der eigenen Photovoltaik-Anlage endet und sie damit deutlich weniger Geld für ihren Solarstrom erhalten.

 „Wir wollen vor allem unsere Unabhängigkeit erhöhen“, sagt David Wellie, der gemeinsam mit seiner Familie in der Gemeinde Ense am Rande des Sauerlandes wohnt und als einer der ersten am Modellversuch teilnimmt. Bisher sicherte allein die Ölheizung im Keller die Wärmeversorgung, die Solaranlage auf dem Dach war ausschließlich für Strom zuständig. Dass er nun durch die Verknüpfung seinen Brennstoffverbrauch reduzieren kann, freut Wellie besonders: „Power-to-Heat ist für uns eine tolle Möglichkeit, mit selbstproduziertem Strom unseren Ölverbrauch und damit auch unsere Treibhausgas-Emissionen zu senken.“

Weitere Teilnehmer willkommen

Zwei Jahre lang werden nun die Daten gesammelt und hinterher ausgewertet. „Das Ziel sind Ergebnisse, die in einem langen Zeitraum und unter realen Wetterbedingungen entstanden sind“, so IWO-Koordinator Horst Fischer. Weitere Informationen zu dem Modellversuch und den Anmeldebedingungen für interessierte Teilnehmer sind unter folgender Adresse erhältlich: www.zukunftsheizen.de/feldtest

Quelle: Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)

 

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